EWA Blogpost: NWSA - Echt heiss unsere Nahwärme

NEWS: NWSA - Echt heiss unsere Nahwärme

News vom 04.07.2022

Die NWSA Nahwärme St. Anton GmbH hat am 1. Juli zum „Tag der offenen Heizhaustür“ samt feierlicher Segnung geladen. Im Anschluss wurden Besichtigungen für interessierte Besucher angeboten – Rede und Antwort stand unter anderem der Geschäftsführer der Nahwärme St. Anton am Arlberg GmbH, Elmar Huter, der in diesem Rahmen auch über den Status quo der ersten Ausbaustufe, die heuer noch abgeschlossen wird, informierte. Ebenso über die Ergebnisse der kürzlich erfolgten Emissionsmessungen sowie über die weiteren Ausbaupläne.


Tag der offenen Tür

Um der interessierten Bevölkerung das Heizwerk näher zu bringen, wurde am 1. Juli (Pandemie-bedingt ein wenig verspätet) der sogenannte „Tag der offenen Heizhaustür“ organisiert. Nach einer feierlichen Segnung des Heizwerkes durch Pfarrer Norbert Jakab, waren noch Grußworte des NWSA-Geschäftsführers Elmar Huter sowie von Bürgermeister Helmut Mall zu hören. Der St. Antoner Bürgermeister erklärte unter anderem, dass es im Vorfeld zu diesem Projekt auch kritische Stimmen gab – auch die Standortsuche erwies sich als nicht ganz einfach. Schlussendlich fiel die Wahl auf den Standort des früheren Fußballplatzes. „Im Zuge der Verlegung der Umfahrungsstraße wurde der Beschluss für dieses Projekt gefasst – dadurch konnten die notwendigen Leitungen bereits im Zuge dieser Bauarbeiten verlegt werden.“ Bgm. Helmut Mall erklärt zum definierten Ziel: „Wir möchten im Ort energieunabhängig werden. Nun sind wir gut aufgestellt und am richtigen Weg.“ Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die NWSA als Tochtergesellschaft der EWA im 100%igen Besitz der Gemeinde steht. Für die interessierten Besucher wurden den ganzen Tag über Führungen angeboten - für Speis und Trank war während des gesamten Tages bestens gesorgt. 

Ausgezeichnete Zukunftsoption

„Weg vom Erdöl“, möchten in aktuellen Zeiten alle. Verständlicher Weise lieber heute als morgen. Eine Möglichkeit in St. Anton am Arlberg ist wie erwähnt die Biowärme als äußerst klimafreundliche Wärmequelle. Sie basiert auf einer CO2-neutralen, energieeffizienten Holzheizung. Sie ist nachhaltig und verursacht für die Wärmekunden keinen Aufwand. Damit ist die Nahwärme eine ausgezeichnete Zukunftsoption für die Wärmeversorgung im Ort. Die Nahwärme St. Anton am Arlberg wurde im November 2020 in Betrieb genommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Nahwärme bietet große Versorgungssicherheit, ist umweltfreundlich, nicht zuletzt ist eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gegeben. 

 „Heizen lassen, statt selber heizen“…

….lautet dabei die Devise für den Kunden. Das Prinzip der Nahwärme ist einfach: Das erwärmte Wasser wird über ein Rohrleitungsverteilnetz zu den Haushalten und Betrieben transportiert. Die Wärmeübertragung erfolgt mittels Wärmetauscher in der sogenannten Wärmeübergabestation, welche zB. im Keller des Hauses angeschlossen wird. Es funktioniert so, dass dem Warmwasser durch die Nutzung in der Hausheizungsanlage bzw. Warmwasserbereitung die Energie entzogen wird und dieses anschließend im Kreislauf wieder in das Heizwerk zur neuerlichen Erwärmung zurückgeführt wird. „Durch die unsicheren Zeiten, die massive Erhöhung des Ölpreises und das verstärkte Umweltbewusstsein hat das Biomasse-Heizwerk einen großen Stellenwert in der Bevölkerung bekommen“, stellt auch NWSA-Geschäftsführer Elmar Huter zunehmend fest.

Erste Bauphase wie geplant fast abgeschlossen

Im ersten Betriebsjahr der NWSA fiel die Tourismussaison fast zur Gänze aus: „Deswegen war die vergangene Wintersaison die erste im Vollbetrieb und es hat ohne größere Probleme und ohne einen Ausfall alles sehr gut funktioniert“, resümiert GF Elmar Huter. Aktuell werden durch die 4.000 KW-Kesselanlage 80 Objekte versorgt. Das Heizwerk ist so konzipiert, dass weitere Ausbaustufen folgen können: „Die Vorgabe von Seiten der Förderstelle lautet, dass die erste Baustufe baulich und förderungstechnisch abgeschlossen werden muss, bevor weitere Baustufen umgesetzt werden dürfen. Wir werden geplanter Weise bis Ende 2022 sämtliche Arbeiten der ersten Baustufe abschließen“ und: „In diesem Jahr werden noch drei Hausanschlüsse in der Marktstraße fertig gestellt.“

Erste Bauphase ohne Kostenüberschreitung

Weiters informiert Elmar Huter auch über die Einhaltung des Kostenrahmens: „Wir konnten das Projekt ohne nennenswerte Kostenüberschreitung abschließen. Die Baukosten konnten bei allen Gewerken wie Heizhaus mit Lagerhalle, Anlagentechnik und den ca. 7 km langen Nahwärmeleitungen im Ort inklusive Tiefbau eingehalten werden. Das kalkulierte Investitionsvolumen von 9,5 Millionen Euro wurde sogar unterschritten.“

Zukunftspläne: Einem weiteren Ausbau soll nichts im Wege stehen

Nachdem dann die erste Ausbaustufe mit Jahresende abgeschlossen ist, können Weitere folgen: „Geplant sind in diesem Jahr noch Vorerhebungen Richtung Oberdorf und Nasserein“, informiert Elmar Huter. Was jedoch erschwerend hinzu kommt, sind enorme Preissteigerungen, allgemeine Lieferengpässe und -verzögerungen bei Baumaterialien (zB. Rohrleitungen, Hausübergabestationen, uvm.), mit denen die gesamte Baubranche massiv konfrontiert ist. „Aus diesen Gründen muss auch die für heuer geplante Erweiterung von der Marktstraße Richtung Kirchgasse auf nächstes Jahr verschoben werden, nichtsdestotrotz wird eine Erhebung über eine Netzverdichtung im bestehenden Wärmenetz durchgeführt“, versichert Elmar Huter, der weitere positive Nachrichten parat hält: „Der Ausbau der zweiten Ausbaustufe im Heizwerk selbst wird voraussichtlich schneller erfolgen als geplant. Ursprünglich wäre dieser Schritt erst nach fünf bis zehn Jahren geplant gewesen, nun könnte der Einbau des zweiten Biomassekessels auf Grund der großen Nachfrage deutlich früher erfolgen“ und: „Rund 30 Anschlussanträge bzw. Interessenten sind bereits im Gebiet der ersten Ausbaustufe vorgemerkt.“  

Umweltfreundliche Alternative

Sehen lassen kann sich auch die jährliche Öläquivalenz – seit der Inbetriebnahme wurden ~ 2,3 Millionen Liter Heizöl oder rund 6.500 Tonnen CO2 eingespart. Getätigt wurde auch eine sogenannte behördlich vorgeschriebene Emissionsmessung (Luftschadstoff- und Schallpegelmessung) im Heizwerk: „Dabei wurde in allen möglichen Lastzuständen gemessen. Die vorgeschriebenen Werte wurden deutlich unterschritten“, freut sich Elmar Huter über das Ergebnis und erklärt: „Eine solche Emissionsmessung konnte vorher noch nicht durchgeführt werden, weil wir im ersten Betriebsjahr nicht mit ´Volllast´ gefahren sind.“ Die Emissionsmessung wurde unter Aufsicht von Amtssachverständigen des Landes Tirol und einem zertifizierten Emissionsmessbüro über zwei Tage durchgeführt.

Diese Messergebnisse rechtfertigen die hohen Investitionen in neueste Filtertechnologien. Die bereits vor Baubeginn begonnen Luftgütemessung im Auftrag der Gemeinde im gesamten Ortsgebiet, von Untergand bis zum Ortszentrum, wurde nach einjähriger Pause wegen nicht repräsentativen Verhältnissen während der ausgefallenen Wintersaison im heurigen Winter wieder aufgenommen.