Was 1907 mit einer elektrischen Stromerzeugung durch eine kleine Kraftwerksanlage an der Rosanna begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Arbeitgeber in der Region etabliert. Auch das Tätigkeitsspektrum des gemeindeeigenen Unternehmens ist stetig gewachsen. 2024 feiern die EWA Energie- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH Geburtstag – seit genau 25 Jahren trägt das Unternehmen und frühere „E-Werk“ seinen jetzigen Namen und wurde zur GmbH.
Das Tätigkeitsfeld beschränkte sich mehrere Jahre auf die Stromproduktion. 1921 wurde etwa ein Krafthaus an der Rosanna gebaut und erst 1928 gesellten sich das Verkaufsgeschäft sowie der Installationsbetrieb dazu. Viele Jahre lang blieb es bei diesen beiden Hauptgeschäftsfeldern – der Stromproduktion sowie dem Installationsbetrieb samt Geschäft. Zwischen 1984 und 1985 wurde das Kraftwerk Rosanna gebaut, zwischen 2003 und 2005 das Kraftwerk Kartell. Die Jahre 2016 bis 2025 waren geprägt vom Wiederverleihungsverfahren des Wasserkraftwerks Rosanna, das die Umsetzung diverser baulicher Maßnahmen verlangte. Im Jahr 2014 wurde die Marke Arlberg Strom eingeführt, die einmal mehr darauf hinweisen lässt, dass in St. Anton am Arlberg Strom regional, aus 100 % heimischer Wasserkraft produziert wird. Man könnte sagen, dass sich die EWA Energie- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH zu einem Unternehmen entwickelt hat, mit dem jeder Bürger und jede Bürgerin im Laufe eines Tages mehrfach in Berührung kommt. Wahrlich reicht das Spektrum von der Abfallentsorgung, über die Ortsbildpflege, Schneeräumung, über den Installationsbereich und den Verkauf hin zur Strom- oder Trinkwasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung.
Sechs Bereiche, ein Unternehmen
Die EWA Energie- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH gliedern sich in sechs Betriebsbereiche. 1999 wurde die Wasserversorgung eingegliedert, welche bis heute zum Bereich „Kommunal“ gehört, der von Bereichsleiter Ing. Norbert Pfeifer geführt wird. Drei Jahre später, im Jahr 2002 wurden noch die Abwasserentsorgung, der abfallwirtschaftliche Bereich sowie die Deponien eingegliedert. Die Bodenaushubdeponie Maienwasen wurde 2016 in Betrieb genommen und wurde 2024 erweitert. In den Kompetenzbereich von Ing. Norbert Pfeifer entfällt seit 2023 zudem noch die Geschäftsführung der NWSA, der Nahwärme St. Anton GmbH sowie seit 2016 die des Abwasserverbandes Oberes Stanzertal. Ing. Norbert Pfeifer ist ebenso wie Andreas Birkl Prokurist im Unternehmen und neben Geschäftsführer Ing. Markus Strolz Teil der Geschäftsleitung. Andreas Birkl leitet den mitarbeiterstärksten EWA-Bereich „Gewerbe“ – hierzu zählen unter anderem der Kundendienst, der Installationsbereich sowie der Verkaufsbereich. 2016 wurde die Küchensparte neu ins Sortiment aufgenommen, vor wenigen Jahren (2022) Photovoltaikanlagen. Der Bereich Gewerbe ist zudem der einzige EWA-Bereich, in dem seit Jahrzehnten Lehrlinge ausgebildet werden.
Immer am Puls der Zeit…
…ist das gemeindeeigene Unternehmen und reagiert folglich auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends. Einer davon: Elektromobilität. Dieser Teilbereich entfällt in den Bereich „Netz“ von Bereichsleiter Martin Raffeiner. Bereits 2014 wurde in St. Anton am Arlberg der erste Supercharger Österreichs errichtet – seither wurde das Angebot an E-Ladestationen kontinuierlich ausgebaut. Der Bereich Netz ist natürlich mit vielen weiteren Herausforderungen konfrontiert: Die stark schwankende Netzlast einer Tourismusgemeinde wie St. Anton am Arlberg stellt hohe Anforderungen an die Infrastruktur des Netzes. Insgesamt gilt es unter anderem, 240 Kilometer Niederspannungsnetz,42 Kilometer Hochspannungsnetz (10 kV und 30 kV) und über 40 Trafostationen Instand zu halten. Das Jahr 2024 steht im Zeichen der Neuerrichtung einer Mittelspannungsschaltanlage in der Warte als Herzstück der örtlichen Stromversorgung. Im Bereich „Services“ werden alle Verwaltungsaufgaben wie Personalagenden oder Abrechnungen getätigt. Der Bereich wickelt darüber hinaus auch Sponsoringanfragen ab, ebenso zählen das Marketing, die Öffentlichkeitsarbeit und das Sekretariat zu diesem Unternehmensbereich. Dieser Bereich steht unter der Leitung des Geschäftsführers, Ing. Markus Strolz.
Bauhof und Bereich Energie
Der „neueste“, sprich der zuletzt eingegliederte EWA-Unternehmensbereich ist der „Bauhof“ – alle kommunalen Agenden wurden 2005 in das gemeindeeigene Unternehmen eingegliedert. Auch das Tätigkeitsfeld des Bauhofs wird von Seiten der Bevölkerung stetig wahrgenommen – so entfallen etwa Schneeräumungsarbeiten im Winter, ebenso wie Kehrarbeiten oder der wichtige Part der Ortsbildpflege im Sommer in den Aufgabenbereich des Bereichs, der von Guido Schneider geführt wird. Der Bereich „Energie“ wird von Michael Zauser geleitet - in diesen Kompetenzbereich gehört die örtliche Energieversorgung durch die Kraftwerksanlagen Moosbach, Rosanna und Kartell. Mit insgesamt sechs Maschinensätzen werden rund 52 GWh Strom pro Jahr erzeugt. Derzeit werden rund 1.400 Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von ca. 30 GWh beliefert. Neben den eigenen Kraftwerksanlagen hat die EWA auch eine Beteiligung am Wasserkraftwerk Stanzertal in Strengen.
Wirtschaftlich auf Erfolgskurs
Die EWA Energie- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH ist Arbeitgeber für rund 70 Mitarbeiter:innen und zählt dadurch zu den größten Arbeitgebern der Region. Besonders hervorzuheben ist die vielfach langjährige Betriebszugehörigkeit – die EWA Geschäftsführung darf Jahr für Jahr Mitarbeiter für ihre jahrzehntelange Treue auszeichnen. Als Geschäftsführer ist seit 2020 Ing. Markus Strolz tätig. Das Wirtschaftsjahr 2023 bildete ein besonderes in der Unternehmensgeschichte. Ein Umsatz von über 19 Millionen Euro konnte erstmals erzielt werden. Die EWA Energie- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH sind zu 100 % im Eigentum der Gemeinde St. Anton am Arlberg. Der mit Gemeinderäten besetzte Verwaltungsrat besteht derzeit aus Obmann Andreas Gohl, Obmann Stv. Simon Hafele sowie den Mitgliedern Martina Schweiger, Christoph Hafele und Richard Strolz.